Textsnippet Protokoll
8-14dez71: TOP 5: In Vorarlberg fungierten sowohl 1870 als 1871 Sebastian von Froschauer als Landeshauptmann und Notar Hermann von Gilm als Stellvertreter. Beide wurden seinerzeit von ihm als Statthalter in Vorschlag gebracht. Nach ihm zugekommenen Mitteilungen sei an der Wahl Froschauers in Bregenz nicht zu zweifeln, ebenso wenig daran, dass die klerikale Partei den Notar von Gilm durchsetzen wird. Er halte es für das zweckmäßigste, bei der bisherigen Gepflogenheit zu bleiben, und bringe daher die beiden genannten Persönlichkeiten wieder in Vorschlag. Der Umstand, dass die liberale Partei, welcher Froschauer angehört, im Landtage in der Minorität ist, werde wie im Jahre 1870 voraussichtlich auch diesmal eintreten. Allein Froschauer sei eine angesehene Persönlichkeit, gegen welche selbst seine politischen Gegner nichts einwenden können, habe das Ganze, allerdings kleine Geschäft des Landesausschusses in der Hand, und es sei wichtig, dass als Vorstand dieser Behörde, welche öffentliche Angelegenheiten zu besorgen hat, eine Vertrauensperson der Regierung aufgestellt werde. Aus diesem Grunde habe schon das Ministerium Potocki-Taaffe über seinen Antrag keinen Anstand genommen, den Froschauer für diese Landeswürde vorzuschlagen, obwohl er ebenso wie Grebmer in Tirol, der doch sein vortrefflicher Landeshauptmann gewesen ist, dem Landtage gegenüber mit seiner Partei in der Minorität war.